Kartenzählen beim Blackjack: Ein Filmmythos?

Solange wie es schon Glücksspiele gibt, solange gibt es auch Methoden, die dem Spieler einen Vorteil geben sollen. In einigen Fällen sind die augenscheinlichen Vorteile nur Mittel und Wege, um bei einem Spiel zu betrügen. Mit Strategie lassen sich nämlich weder Automaten noch Roulettetische beeindrucken. Auch Würfel machen nur das, was ihnen, der Schwerkraft und der Stochastik gefällt. Anders verhält sich das aber bei einem Kartenspiel, bei dem mit jeder gelegten Karte die Wahrscheinlichkeit der Karten im Stapel steigt. Hier täuschen uns Filme einmal nicht: das Kartenzählen beim Blackjack ist tatsächlich kein Mythos.

So funktioniert das Kartenzählen beim Blackjack

karten-spielen-gluecksspiel-spielerDas Kartenzählen beim Blackjack basiert auf Erinnerungsvermögen und auf der Tatsache, dass jede Runde neue Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Karten mit sich bringt. Ein Beispiel: Bei einem Deck mit 52 Karten hat jede Karte am Anfang eine Wahrscheinlichkeit von 1/52 oder 1,92 %. Sind nach der ersten Runde acht Karten draußen, dann haben diese die Wahrscheinlichkeit 0, und der Rest 1/44 oder 2,27 %.

Dabei ist es gar nicht wichtig, diese Wahrscheinlichkeiten als Brüche oder Dezimalzahlen zu kennen, sondern vielmehr, dass man sich merkt, welche Karten draußen sind. Wurden in den vorigen Runden viele Zahlenkarten gegeben, dann wäre es nicht klug bei einem Wert von 12 oder mehr Punkten eine weitere Karte zu nehmen. Natürlich ist 12 nicht viel, aber mit einer Bildkarte ist man schon über der Gewinnzahl 21 – und verliert den Einsatz.

Kartenzählen beim Blackjack – so machen es die Profis

Auch Profis sitzen nicht am Blackjack-Tisch und knobeln die aktuellen Wahrscheinlichkeiten nach den Künsten der Stochastik aus. Vielmehr merken sie sich jede Karte, die bereits aus dem Stapel heraus ist bzw. ziehen damit Rückschlüsse auf die verbleibenden Karten. Dieses Vorgehen benötigt viel Übung und Konzentration. Im Endeffekt ist es aber die vielversprechendste Strategie, um beim Blackjack, bei dem die Karten nicht nach jeder Runde in den Stapel gemischt werden, langfristig und dauerhaft zu gewinnen.

21 – ein Tisch voller Kartenzähler

Der aktuellste Film, der sich zum Teil wissenschaftlich, aber in großen Zügen auch dramatisch mit dem Kartenzählen auseinandersetzt, ist „21“. In diesem Film sitzen gleich mehrere Kartenzähler an einem Spieltisch und fahren so gemeinsam einen hohen Gewinn ein. Im Grunde ist auch dies kein regelwidriges Vorgehen.

So wird das Kartenzählen doch zum Mythos

Generell ist die Methode des Kartenzählens also kein Filmmythos. Jedoch sind sich Casinos durchaus bewusst, dass dieser Trick angewandt werden kann. Dementgegen kann er aber nicht verboten werden; auch weil er nicht wirklich nachweisbar ist. Dennoch gibt es von Seiten der Casinos Gegenmaßnahmen, die das Kartenzählen erschweren oder nichtig machen sollen:

  • Die Erhöhung der Decks im Spiel von einem auf vier, später auf sechs Stück, um einzelne Karten mehrfach vorkommen zu lassen.
  • Ein Stapel wird nicht bis zur letzten Karte gespielt, sondern bei einem Viertel oder einem Drittel Restbestand neu zusammengemischt.
  • Die Regeln werden so verändert, dass der Spieler weniger Wahl- und Split-Möglichkeiten hat.
  • Und die effektivste Gegenmaßnahme: Bereits verwendete Karten werden nach der entsprechenden Runde sofort wieder in den Stapel gemischt. Das Kartenzählen wird hier vollkommen unbrauchbar.